Duravit – Wohnen im Bad

In den letzten Jahren läuft das Badezimmer der Küche den Rang ab und wandelt sich mehr und mehr vom Funktions- zum Wohnraum. Der deutsche Sanitärkeramikhersteller Duravit hat die Zeichen der Zeit bereits vor 40 Jahren erkannt und in die Produktion hochwertiger Badmöbel investiert.

«Darling New» gehört zu den Designklassikern im Duravit Programm.
«Darling New» gehört zu den Designklassikern im Duravit Programm.

Das Badezimmer wird immer wohnlicher. So – oder so ähnlich – liest man bereits seit einiger Zeit in Wohnmagazinen und Lifestyle-Blogs. Sicher, der Trend zum Badezimmer mit Holz- möbeln, Hängelampen und Grünpflanzen ist nicht neu, aber durchaus aktuell. Unternehmen wie Duravit haben ihn initiiert oder aufgegriffen und weitergeführt. Die designorientierten Süddeutschen setzen schon lange nicht mehr nur auf Sanitärkeramik. Seit 40 Jahren produzieren die Schwarzwälder auch Badmöbel, erst am Hauptsitz des Unternehmens in Hornberg, seit 1992 im verträumten Luftkurort Schenkenzell.

Das Verbinden von Waschtisch und Unterbau bei der Serie «c-bonded» erfordert echte Millimeterarbeit.
Das Verbinden von Waschtisch und Unterbau bei der Serie «c-bonded» erfordert echte Millimeterarbeit.
Die Serie «f-bonded» wird abschliessend per Hand verputzt.
Die Serie «f-bonded» wird abschliessend per Hand verputzt.

Gesamtkonzept Badezimmer 
Was erst als netter Zusatz zur Keramik galt und mit einer kleinen Schreinerei begann, ist längst zu einem wichtigen Unternehmenszweig herangewachsen. Rund 150 Mitarbeiter fertigen hier Möbel fürs Bad, für über 130 Länder der Welt. Die sogenannte «Tonne», ein Waschtischunterbau, den Designer Philippe Starck bereits 1994 für Duravit entworfen hat, wird ebenso in Schenkenzell fabriziert wie die Serien «Happy D.2» oder «Luv». Egal, ob sie letztendlich in den Badezimmern des Burj Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten stehen oder in Privathaushalten der Schweiz. Insgesamt umfasst das Sortiment sieben Programme, deren Design jeweils auf eine spezielle Badserie abgestimmt ist, und weitere sechs Badmöbelprogramme, die flexibel mit mehreren Keramikserien kombiniert werden können. Generell produziert Duravit alle Möbel auftragsbezogen nach Kundenwunsch. 

Qualität beginnt beim Rohmaterial 
«Einzelne Möbel fertigen wir aus Echtholz», sagt Erich Fuhrer, Geschäftsbereichsleiter Armaturen und Möbel, während der Führung durch die Produktion. «Für den Rest steht uns momentan eine Auswahl von 49 Oberflächen zur Verfügung.» Dazu gehören aufgedruckte Dekore, Echtholzfurniere oder lackierte Oberflächen, die – je nach Möbel – auf unterschiedliche Basismaterialien wie Schichtholz, MDF- oder HDF-Platten aufgetragen werden.

Beim Einkauf der Rohmaterialien legt Duravit grössten Wert auf Qualität. Die Lieferanten sind sorgfältig ausgewählte, langjährige Partner. Im Werk in Schenkenzell gibt es insgesamt drei Produktionsbereiche. In der Vorfertigung werden die einzelnen Möbelteile zugeschnitten und bekantet; im zweiten Schritt in der Linienfertigung zusammengesetzt. Die Inselfertigung steht für Produkte zur Verfügung, die einer speziellen Behandlung bedürfen und komplett an einem Platz aufgebaut werden müssen.

Beim Feintuning erhalten Holzkanten ihren allerletzten Schliff.
Beim Feintuning erhalten Holzkanten ihren allerletzten Schliff.
Ein Blick in das vollautomatisierte Plattenlager.
Ein Blick in das vollautomatisierte Plattenlager.

Zusammenspiel von Mensch und Technik 
Startpunkt der Führung und auch der Produktion ist die Warenanlieferung. Im automatisierten Plattenlager wird das Rohmaterial computergesteuert eingelagert. Die Kundenaufträge werden nach Materialart gebündelt, um mit möglichst wenig Verschnitt zu produzieren. Ein hoher, durchdringender Ton kündigt die Säge an. Wer hier arbeitet, trägt Gehörschutz. Sogenannte Begleitzettel informieren die Fachleute über einzelne Arbeitsschritte. Nach dem groben Zuschnitt werden die einzelnen Teile vollautomatisch formatiert und bekantet. Was nicht sofort weiterverarbeitet wird, wandert ins Zwischenlager und wartet dort auf den nächsten Auftrag. Die nächste Station führt über diejenigen Bearbeitungszentren, an denen von Fräsen über Bohren und Sägen bis hin zum Anleimen sogenannter Formkanten alle Arbeitsschritte ausführt werden. «Wie viele Kanten in welcher Länge aufgeleimt werden müssen, erfährt die Maschine über Barcodes, auf denen die entsprechenden Informationen hinterlegt sind», erklärt Erich Fuhrer. Ein spezieller Kleber sorgt dafür, dass Basismaterial und Kanten eine wasserfeste Verbindung eingehen. Geschlossene Kanten sind für die Qualität extrem wichtig. «Wasser, das hier eindringt, würde das Möbel ruinieren.» Jedes einzelne Stück, das aus der sogenannten Formatstrasse kommt, wird per Hand verputzt und so von Kleberesten befreit. Erst danach werden erste Löcher für Scharniere und Schrauben maschinell gebohrt oder Kabelkanäle ausgefräst.

Ökologisch und nachhaltig 
Ein Teil der Bauteile – das hängt von der gewählten Oberfläche ab – macht einen Umweg über die Lackiererei, wo sie zuerst vorgeschliffen, dann lackiert und bei glänzenden Oberflächen auch poliert werden. Die unterschiedlichen Lackschichten – es sind immer mehrere – werden in einem Zeitraum von acht bis zehn Tagen aufgetragen. Derzeit beliebte Farben sind Weiss, Schlamm- und Naturtöne. Beim Auftragen des Lacks nutzt Duravit den neuesten Stand der Technik. In der Lackfilteranlage werden Überreste mithilfe der sogenannten Rakeltechnik aufgefangen. Grosse, senkrecht stehende Bürsten nehmen die Lackschlacke auf und führen diese in die Produktion zurück. Die Bürsten reinigen sich gegenseitig und der getrocknete Lack fällt in einen Behälter. «Der Lack ist unbedenklich und trägt das Umweltzeichen Blauer Engel», klärt Fuhrer auf. Deshalb bleibt es den Arbeitern überlassen, ob sie Masken tragen. Überreste werden im normalen Hausmüll entsorgt.

Die Melaminlackierung verleiht Möbeln besondere Kratzfestigkeit.
Die Melaminlackierung verleiht Möbeln besondere Kratzfestigkeit.
In der sogenannten Inselfertigung wurden spezielle Möbel wie die «Tonne» von Philippe Starck produziert.
In der sogenannten Inselfertigung wurden spezielle Möbel wie die «Tonne» von Philippe Starck produziert.

Umwelttechnik und Energieeffizienz sind wichtige Themen in der Schenkenzeller Produktionsstätte. Nicht nur die Lackieranlage entspricht neuesten Standards, sondern auch die Heizungsanlage zur Wiederverwertung von Holzabfällen und das bedarfsoptimierte Absaug- und Filtersystem. Die Energiebilanz profitiert auch von einem neuen LED-Beleuchtungskonzept mit intelligenter Steuerung. 

Vom Band ins Bad 
Die Möbelendmontage erfolgt auftragsbezogen in mehreren Schritten an den bereits erwähnten Fertigungsinseln oder -linien. Mitarbeiter, die fast durchweg gelernte Schreiner oder Holzmechaniker sind, bringen individuelle Bohrungen und Möbelbeschläge an oder montieren Schubkästen, bis am Ende das fertige Möbel geprüft und verpackt werden kann. «Möbel wie Konsolen, Starck-Tonnen, Wannenpaneele, Spiegel oder Spiegelschränke erfordern deutlich mehr Handarbeit und werden an Inseln in einem kompletten Arbeitsvorgang fertiggestellt», so Fuhrer. Dazu gehören auch die «c-bonded»- und «f-bonded»-Lösungen, bei denen eine sehr feine Keramik und Möbel auf spezielle Art miteinander verbunden werden. Alle Duravit-Möbel werden aufgebaut ausgeliefert, nachdem sie im Zentrallager in Achern je nach Auftrag zusammengestellt und die Sanitärkeramiken aus dem Werk in Hornberg hinzugefügt wurden. Über Grosshandel und Fachhandwerker gelangen die Möbel an ihren Bestimmungsort und machen aus der schlichten Nasszelle das gemütliche Wohnbad, auf das niemand mehr verzichten mag.

Weniger spezielle Serien werden an den Fertigungslinien Schritt für Schritt fertiggestellt.
Weniger spezielle Serien werden an den Fertigungslinien Schritt für Schritt fertiggestellt.
Das Anleimen der Formkanten erfolgt vollautomatisch.
Das Anleimen der Formkanten erfolgt vollautomatisch.

Duravit
Seit 1992 produziert Duravit im Schwarzwaldort Schenkenzell Bad- möbel. Damals übernahm die deutsche Firma eine in Konkurs gegangene Weberei. Heute fertigen rund 150 Mitarbeiter die gesamte Möbel-Palette, die in über 80 Ländern der Welt vertrieben wird. Im Jahr 1817 in Hornberg im Schwarzwald gegründet, ist die Duravit AG heute ein international führender Hersteller von Designbädern. Das Unternehmen ist weltweit in über 130 Ländern präsent und steht für Innovationen im Bereich Design, intelligent eingesetzte Technik und höchste Qualität. In Kooperation mit international renommierten Designern wie Philippe Starck, EOOS, Matteo Thun oder Cecilie Manz entstehen komfortable Bäder. Das Produktportfolio von Duravit umfasst Sanitärkeramik, Badmöbel, Dusch- und Badewannen, Wellnesssysteme, Dusch-WCs, Armaturen und Accessoires sowie Installationssysteme.

Text: Kirsten Höttermann, Fotos: Duravit
aus: Häuser modernisieren, Heft Nr. 4/2018

Bezugsquelle:

Duravit AG 
78132 Hornberg
Deutschland
Tel. +49 783 37 00
www.duravit.com

Duravit Schweiz AG 
5504 Othmarsingen
Tel. 062 887 25 50
www.duravit.ch

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