Um den Ausblick auf den See und in die Berge geniessen zu können, hat Architekt Christian Vetsch ein altes Haus aus den 1960er Jahren geschickt aufgestockt. Hier ist nun Platz für die ganze Familie.
Wer aus dem Ausland in die ländliche Region in der Nähe von Zürich zieht, hat nicht unbedingt Kontakt zu diversen Architekturbüros. Schon gar nicht zu dem einen, das genau nach den persönlichen Vorlieben baut. Umso schöner zu hören ist, dass man auch über die klassische Internetrecherche auf den passenden Architekten stossen kann. «Ich habe das ganze Internet nach Architekten in der Umgebung abgesucht», erzählt die Bauherrin. «Ich habe Christian Vetsch kontaktiert und dann habe ich auf Homegate das Objekt gesehen und ihm direkt weitergeleitet.» Die Idee war, das Grundstück mit dem Altbestand und der Obstbaumwiese zu teilen und auf letzterer neu zu bauen. An einen Umbau hat das Bauherrenpaar, das für sich und seine Kinder ein neues Zuhause suchte, zunächst nicht gedacht. Der Architekt war es, der mit einem durchdachten Plan dem alten Haus ein neues Leben schenken wollte.
Auf einer Ebene
Das Haus überrascht in jeglicher Hinsicht. Zunächst einmal sieht man dem Gebäude nicht an, dass es sich um ein umgebautes Einfamilienhaus aus den 1960er Jahren handelt. Durch den kubusartigen Ausbau des Obergeschosses wirkt es sehr modern. Sobald man es betritt, kommt die fabelhafte Kulisse auf See und Berge zum Vorschein. Im neugewonnenen Wohnraum spielt sich das Leben der jungen Familie ab. Hier haben nicht nur Küche, Ess- und Wohnzimmer ihren Platz gefunden, sondern auch das Elternschlafzimmer sowie die Zimmer der Kinder. «Wir wollten gerne, dass alles auf einer Ebene ist», sagt die Bauherrin. Der untere Stock, der ehemalige Wohnbereich, wurde umgenutzt. Im früheren Salon richtete sich die Bauherrschaft ein Gästezimmer inklusive Fitnessbereich ein, wo sich die Küche befand, ist heute ein Bad und aus dem kleinen Zimmer wurde das Homeoffice.
Das Spiel der Sonne «Wir wussten ja, dass nebenan das Bauland ist, deshalb sind wir baulich in die Höhe gegangen», erklärt Christian Vetsch. Wäre die Obstbaumwiese kein Bauland, hätte man sicher ein anderes Konzept gewählt. Sein Konzept ist gelungen: Die schon heute vorhandenen Bauprofile der Nachbarparzelle überblickt man vom Balkon aus und geniesst vollen Blick auf den See und die umliegende Landschaft. «Aus dem Schlafzimmer sehen wir Alpen und See, im Bad ist Milchglas, da würde man den Jura sehen. Alles ist durchdacht, das hat er sehr gut gemacht», schwärmt der Bauherr über die Zusammenarbeit mit dem Architekten Christian Vetsch und berichtet über die weitere Vorgehensweise: «Christian Vetsch hat uns bei der Planung beispielsweise gefragt, was wir am liebsten machen, wo wir sind, wenn Gäste da sind, wo wir uns aufhalten.»
Daraus ist die Idee entstanden, die Kücheninsel offen im Wohnraum zu integrieren und dennoch gemütliche Rückzugsorte wie das Wohnzimmer zu schaffen. Der Architekt erläutert dazu das gestalterische Prinzip: Alles ist aufgebaut, als seien es unterschiedliche Boxen mit Zwischenräumen. So ist der Altbestand, das Erdgeschoss, eine Box. Die Zimmer, die oben ausgebaut wurden, sind Boxen und dazwischen gilt der offene Koch-/Wohnbereich als Zwischenraum. «Innerhalb dieser Regel findet man die Logik der Details, was also die Farben angeht. Jede Box hat eine andere Farbe und welche Farbe das genau ist, haben wir zusammen gesucht.» Darüber hinaus habe Feng Shui eine wichtige Rolle gespielt. Ein zentraler Punkt sei der Verlauf der Sonne. Denn die Sonnenstände entsprechen Stimmungen und Materialien.
Die komplette Reportage ist im Magazin HÄUSER MODERNISIEREN zu lesen. Die Ausgabe 2/21 lässt sich online bestellen.
Text: Hannah Franziska Krautwald, Fotos: Francesca Giovanelli
aus: Häuser modernisieren, Heft Nr. 2/2021