Der Schweizer Heimatschutz ehrt die Gemeinde Poschiavo mit dem Wakkerpreis. Dieser wird jährlich an Gemeinden verliehen, die bezüglich Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Durch die Verbindung von Baukultur, Eigenständigkeit, nachhaltiger Landwirtschaft und zivilem Engagement hat sich Poschiavo gegen die Abwanderung behauptet und eine hohe Lebensqualität geschaffen.
Ein Bergdorf mit mediterranem Flair Poschiavo ist ein Bergdorf mit südländischem Flair. Eingebettet in die Alpen erzählt es die faszinierende Geschichte eines einst florierenden Handelsorts zwischen Graubünden und Italien. Nach einem wirtschaftlichen Einbruch Ende des 18. Jahrhunderts, ausgelöst durch Napoleons Übernahme des Veltlins, wanderten viele Bewohner aus, um als Zuckerbäcker in europäischen Metropolen ihr Glück zu suchen. Der zurückgebrachte Wohlstand und städtisches Flair prägen durch die eleganten Patrizierhäuser, die «Palazzi», bis heute das Ortsbild. Aufgrund der gut ablesbaren, historisch gewachsenen Struktur ist Poschiavo heute im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung eingetragen.
Baugeschichte, Kultur und Landwirtschaft
Poschiavo setzt auf eine hochwertige Instandhaltung und Weiterentwicklung der Gebäude. Neubauten orientieren sich an traditionellen Grundsätzen, um das Ortsbild zu erhalten. Die Gemeinde sorgt mit einem eigenen Spital, Fernwärmeanlagen und Schulen für eine umfassende Grundversorgung. Ein breites Kulturprogramm ergänzt das Angebot und hilft im Kampf gegen die Abwanderung, die andere Bergregionen betrifft. Die Gemeinde versucht die Landwirtschaft zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die traditionelle Terrassenlandschaft wird für den Anbau von Gemüse und Kräutern genutzt und 90 Prozent der Flächen sind bereits biozertifiziert.
Die offizielle Preisübergabe findet am 23. August 2025 im Rahmen einer öffentlichen Feier statt.
Mehr Informationen rund um die Themen Umbauen und Erneuern gibt es in der Ausgabe 2/25 vom Magazin HÄUSER MODERNISIEREN.
aus dem Magazin: Häuser modernisieren, Zeitschrift Nr. 2/2025